Wo einzelne Blätter gelb leuchten,
singt uns der milde Ton des Herbstes
sein erstes Liedchen.
(© Monika Minder)
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Irgendwo lacht ein Kind
in den noch sommerlichen Tag.
Man wünschte sich Regen und Wind,
zu trocken das Jahr.
Doch nichts lässt die Bäume rauschen,
nur der Morgentau lässt ahnend
die Melancholie aufbauschen.
(© Anna-Lena Mil)
S P R U C H kurz
LEBENSÜBERGÄNGE BRAUCHEN GEDULD, WIE DIE NATUR BEIM WECHSEL DER JAHRESZEITEN.
(© M.B. Hermann)
Es weht ein Wind durch Busch und Wald.
Wer weiss, in einen Übergang
fliesst alles bald, ja bald.
Stoisch trägt man die Geduld,
weil alles fliesst, in jeder Stund.
(© Hanna Schnyders)
S P R U C H kurz
DIE NATUR DULDET KEIN FORCIEREN.
(© Monika Minder)
Der Sommer hat
die Koffer gepackt.
Gartenstühle als Stillleben
zwischen Abschied und Aufbruch.
Schwalben im Fernweh.
Verzichtbar der Schnee.
Adieu, bis in wie
vielen
Tagen?
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Gelb riecht noch nach Sommer,
doch die Welt entsteht im Herbst.
(© Monika Minder)
Es geht bald alles auf Reisen,
die Stimmen der Vögel werden leiser.
Noch weht der Altweibersommer mild
und der blaue Himmel singt.
Der Abschied vom Sommer naht,
und die Astern sagen Guten Tag.
(© Res Lio)
S P R U C H kurz
DER HERBST LÄSST ALLES FALLEN.
(© Marie A.H.)
Im September, im September,
da wird das Wetter sich verändern.
Da kommen Wespen, Mücken und Co,
und nerven uns mit ihrem Gesurr im Ohr.
Im September, im September,
da lachen Sonnenblumen aus Gartenrändern.
Da ist der Roggen reif und der Weizen,
und bald schon muss man heizen.
(© Hanna Schnyders)
S P R U C H kurz
GEDULD LÄSST DIE ERNTE REIFEN.
(© Hanna Schnyders)
Noch baumeln gelb die Blätter,
der blaue Himmel singt.
Abschied im schönsten Wetter.
Der Altweibersommer beginnt.
(© Res Lio)
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Bild-Text:
Was leise fällt, steht wieder auf.
(© Monika Minder)
Pflaumen- und Himmelblau
und unter Bäumen weilen,
wie im Sommer ein Haus träumen
und irgendwann und irgendwo bleiben.
(© Beat Jan)
H E R B S T - S P R U C H
Wenn Schmetterlinge im Septemberlicht durch den klaren Tag faltern,
ziehen Altweiberfäden Träume in den Himmel.
(© M.B. Hermann)
Der Himmel ist blau, als hätte er etwas vor,
nur ab und zu ein Wölkchen davor.
Der Wind ist noch still, die Natur parat,
denn was sich jetzt von den Zweigen löst,
wird auf der Erde erst erlöst.
(© Monika Minder)
S P R U C H
Das Leben wartet darauf, dass wir lernen zu lieben, auch im Gehen lassen.
(© Monika Minder)
Im Frühdunst liegen die Träume,
sacht wie die Blätter an den Bäumen.
Wir wissen vom Fallen und klammern
uns an den immer letzten Sommer.
(© Jo M. Wysser)
H E R B S T - S P R U C H
Der scheidende Sommer lässt es herbsten in uns.
(© Hanna Schnyders)
Der schöne Sommer geht auf Reisen,
die Spinnen weben silberweise
ihre Netze in den Strauch.
Und sieh, wie leis die Schnecken kriechen,
jetzt, wo alle Vöglein in den Süden fliegen.
Der bunte Herbst kommt aus dem Sommerschlaf,
die Igel suchen haufenweise
bunte Blätter für den Winterschlaf.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
HALLO SEPTEMBER
Dichter Nebel
am See
unsere Bank wie eine
einsame Insel.
Hier sassen
wir im Sommer
und dachten nicht
an Herbst.
(© Gerhard Rombach)
Gedicht hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Rombach
Z I T A T
Mit dem Abschied kommt die Vollendung des Menschseins.
(© M.B. Hermann)
Die ersten gelben Blätter
leuchten durch die Bäume.
Maiskolben strotzen kräftig
in die Haine.
Was sich dem Gelb verspricht
glüht Abschied aus.
Doch wo vorüber ist,
beginnt auch Neues.
(© Monika Minder)
S P R U C H
Kaum hat der Sommer seinen Reiz verloren, steht ein neuer vor der Tür.
(© Jo M. Wysser)
Müd wird des Sommers Hitze,
Die Nächte kühlen sich.
Es weichen letzte Blitze
Einem neuen Licht.
(© Beat Jan)
S P R U C H kurz
LEBEN: DIE VERGANGENHEIT SCHÄTZEN UND VEREDELN.
(© Monika Minder)
Was vom Sommer noch zu sagen gewesen wäre,
da er einmal so riesig war und richtig fett.
Nicht alle finden den Sommer wirklich nett,
was man fast nicht glauben kann.
Doch bewahrend sind die Stunden im Herbst,
wo bunte Bäume Gespräche führen,
Licht milder sinkt und letztes Reifen
den Verfall in den November leugnet.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Ob es besser ist, nach der Sehnsucht zu schweben, wo Nebel sich nie setzt?
(© Monika Minder)
Mildes licht
kreuzt
die träume und
erwärmt
erst mittags
das herz
feenfäden
spinnen
sonnenwege
blanke äpfel
winken
vom baum und
wundersames gold
malt
ruhige schatten
in den garten
fahle kühle
umhüllt schon
den schlaf.
(© Cosima Bellersen Quirini)
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Cosima Bellersen.
Glücksblätter fliegen
durch die neue Jahreszeit.
Leise und verschwiegen
das Laub im Herbstwind fällt.
(© Monika Minder)
Golden und rot
schweben die Zettel des Herbstes
schwankend durch den Abend,
wiegen sich schaukelnd im Wind
und verkünden uns
mit wehmütigen Worten
das Ende des Sommers –
Lyrik am Baumblatt.
(© Ingrid Streicher, 1943)
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ingrid Streicher.
Für einen letzten Strauss sich bücken,
noch siegen Licht und Wärme.
Die Vögel ziehen in den Süden,
Mücken schwärmen.
Brauner wird die Erde,
satt geht man ins Haus.
(© Monika Minder)
Ich gleiche keinem Sommertag
Bin nicht so mild wie Honigsaum
Und meine Blüten knospen kaum
Weil warmen Wind ich nicht ertrag.
Mein Sommer ist ein Ränkespiel
Und meine Schönheit trifft ins Hirn
Mein Mal des Stolzes auf der Stirn
Ist jedem dumpfen Mann zuviel.
Die harten Seelen klopf ich weich
Mit lustvolldüstren Spinnenweben
Ich bin nicht zart und dennoch reich
An zärtlich-tiefen Liebesleben.
Ich atme mit dem Winde gleich:
Und werde mich in ihm erheben!
(© Gabriella Wollenhaupt)
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Gabriella Wollenhaupt)
Früh geht die Septembersonne unter
mit roten Schlieren und Wölkchen verbunden.
Dies Farbenspiel singt sein Ade
gemeinsam mit dem Blätterweh.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
WO WIR REIFEN LASSEN,
HAT ZEIT KEINE MACHT.
(© Monika Minder)
O Herbst, was ist lieblicher, als deine Schritte im Tal? Was ist herrlicher, als dein Wandel auf den Hügeln? […] Der September ist die Zeit, Gedichte zu machen, und aus dem Leben ein Gedicht.
(Wilhelm Raabe, 1831-1910, deutscher Erzähler)
Die letzten Sommertage
werden nochmals gross.
Gierig singen sommerhungrige
Licht in ihren Schoss.
Du weisst, es ist kein Traum,
morgen steht im Garten
ein kahler Baum.
(© Monika Minder)
Doch ach! schon kommt die Sonnenwend',
Ein frischer Herbstwind weht.
Der Sommer ist nunmehr zu End',
Die Sonnengluth vergeht.
(Pan Tschie-yü, 32-6 v.Chr., chinesische Dichterin; 3. Strophe aus: der Fächer)
Der Sommer ist den alten Weibern gewichen,
Wehmut hat sich eingeschlichen.
Die Welt ist immer noch laut,
auch wenn die Grillen nicht mehr zirpen.
Es wird zu viel gebaut,
kein Gras kann mehr spriessen.
(© Monika Minder)
Noch einmal meldet sich der Sommertraum,
Er lässt die Bäume schweigen.
Nichts ist neu,
Nur etwas Tau in frühen Morgenstunden.
Das Grün lässt sich kaum mehr ermutigen,
Im Wind die ersten gelben Blätter wiegen.
Auch Zwetschgen fallen gern vom Baum.
Alles will zu Boden fliegen, will liegen.
Es wird Herbst. Es riecht nach Erde.
(© Monika Minder)
Jetzt versammeln sie sich wieder.
Hektisch, wie auf einem Bahnhof
geht es zu und her.
Ankommen, abfliegen,
als hätten sie es eilig
der Trübe zu entfliehen.
Ob sie alle wiederkommen?
(© Monika Minder)
Erste Blätter wollen vom Baume wehn.
Die Sonne hat sich tief gelegt.
Ein Summen leis noch durch die Lüfte geht,
Wie wenn das Rad sich nochmals rückwärts dreht.
(© Monika Minder)
Katze auf der Gartenbank
schläft sich Sonne aufs Fell.
Der Herbst ist Gott sei Dank
noch warm und hell.
(© Monika Minder)
Er wollte es noch einmal wissen, der August, und so ging er auch an seinem letzten Tag in die Vollen. Erbarmungslos wie im Hochsommer glühte die Sonne auf den Asphalt, lispelte der Südwind durch die schon leicht angegelbten Blätter, von denen ab und zu eines geräuschvoll und ohne sich nochmals umzudrehen, zu Boden flatterte.
Die Bauern legten nochmals zu, das letzte Heu wollte eingebracht werden. Eine Kaltfront wolle morgen dem Sommer endgültig das Genick brechen, hiess es in sämtlichen Wetterberichten.
Doch vorher müssen wir uns nochmals gedulden und die Macht des Wetters über uns ergehen lassen. Und die Nacht, wie würden wir im Süden leben, mit weit mehr als 20 Grad annehmen, weil wir daran noch nicht schrauben können wie an vielem anderem.
Oder vielleicht doch? Wir sprechen seit langem von Klimaerwärmung und so. Alles selbstgemacht mit unserem Verhalten. Doch gerade dort, wo es um Ferien, Reisen, Fliegen etc. geht, ist der Mensch wenig sensibel.
Wer möchte überhaupt an Rückzug denken, wo viele mit sommerbraunen Händen dem Sommer gar nicht Ade sagen möchten. Weil er von Lebendigkeit spricht, von Vitalität und Aktivität. Weit ab von allem Herbstlichen, Vergänglichen, Alternden... . Sogar die Siesta, dieses gesunde Dösen und Nichtstun, wurde abgeschafft. Es passt nicht in die moderne, aktive, vitale immer könnende und mögende Leistungsgesellschaft.
Alte Werte gehen verloren wie alte Bäume.
Wie wird erst der Herbst, der Winter einer solchen Gesellschaft werden, die kein Gefühl mehr für das Bewahren hat? Die sich vor lauter Gier und schön reden wollen zu Tode wächst?
Ich habe kein Problem mit dem Gelb des Herbstes, dem Gelb der Haut, der Zähne. Abschiedlich, mild, weniger grell, weniger bunt... . So muss der Herbst sein, und der Herbst des Lebens erst recht.
Morgen ist September. Ich freue mich. Der Sommer war mir immer schon zu laut.
(© Text von Monika Minder)
Er schleiert weiss durch noch sommerwarme Büsche, die sich dankend verneigen für die grosse Zeit.
(© Monika Minder)
Es tanzt ein letzter Sommerregen durch die Nacht und bringt ersehnte Kühlung unters Dach.
(© Beat Jan)
Spürst du ihn? Er ist ganz nah. Im langsamen Fallenlassen der Blätter fühlst du ihn.
(© Monika Minder)
Jetzt rauscht durchs kahle Feld der Herbstwind wieder, darum erlöscht auch meine Hoffnung nicht: Vielleicht er weht den alten Lenz mir nieder.
(Gustav Schwab, 1792-1850, deutscher Schriftsteller; letzte Strophe)
Jedes fallende Blatt zeigt uns wie Übergang zelebriert werden kann. Mit sich fallen lassen, auf einen Boden, der auffängt und aufnimmt, im Vertrauen, es wird gut.
(© Monika Minder)
Weisst du, warum so gern zum Wald den Schritt ich lenke? Weil dort die Nachtigall das singt, was ich mir denke.
(Gabriele Fürstin Wrede, 1851-1923, österreichische Dichterin)
So bunt und lebendig und doch in einem rätselhaften Zauber weht uns der Herbst ein Lächeln und ein Weinen in die Augen.
(© Monika Minder)
Es steigt mir aus der Seele ein trautes Bild hervor, das in der Ferne dämmert, bedeckt vom Nebelflor.
(Christian Höppl, 1826-1862, deutscher Dichter)
Die Sonne schleiert durch die welke Welt. Wer das Verstummen, das Entfärben wohl in seinen Händen hält?
(© Monika Minder)
Die Bürde muss ich tragen zum letzten Augenblick; Den Freuden nachzuklagen, ist herbstliches Geschick.
(Nikolaus Lenau, 1802-1850, österreichischer Schriftsteller; 6. Strophe)
Vom Grellen sich lösen, ins Weiche fliessen. Vom Lauten ins Leise fallen wir auf eine weiche Wiese.
(© Monika Minder)
Nun stehen die Tage grau, lässig, still, weil es herbsten will. Der Sommer wird arm. Doch ich trage junge Violen im Haar und Maienstrahlen, eine goldhelle Schar, und die Sonne im Arm.
(Max Dauthendey, 1867-1918, deutscher Dichter)
Lass dich vom Himmelblau und Sonnengelb verwöhnen und geniess im Kleinen all das Schöne.
(© Monika Minder)
Ernten ohne zu säen, das ist das Glückloseste auf der Welt; man wird satt dabei, aber immer hungriger auf das Glück. Und das Glück liegt im Säen.
(Wilhelm Weber-Brauns, 1883-nach 1922, deutscher Zahntechniker und Schriftsteller)
Eine bessere Zeit wäre milde, weich wie der Herbst, erhellend in den Erfahrungen des Leiser- und Weiserwerdens.
(© Monika Minder)
September lässt den Abschied spüren.
(© M.B. Hermann)
Wo sie vom Baum fallen, riechen Blätter nach vorüber.
(© Monika Minder)
Wespen haben auch ihren Herbst.
(© Beat Jan)
Lange Schatten im milden Ton und süssen Duft.
(© Monika Minder)
Es ist mit der Liebe wie mit den Pflanzen: Wer Liebe ernten will, muss Liebe säen.
(Jeremias Gotthelf, 1797-1854)
Nimm Vorrat mit in deine Augen, gelb und rot, blau und grün.
(© Monika Minder)
Buntes Herbstlaub: Poesie für die Sinne.
(© H.S. Sam)
Im gelben Lachen stirbt sich eine stillere Welt.
(© Monika Minder)
Wenn der September noch donnern kann, setzen die Bäume viel Blüten an.
(Überlieferte Weisheit)
September hat sich sanft auf deine Haut gelegt.
(© Monika Minder)
Was im Mai nicht blüht, wirds im September nicht nachholen.
(Friedrich Hebbel, 1813-1863)
Taumelnd fliegt das Gelb ins Braun.
(© Monika Minder)
Leiden ist werden.
(© Monika Minder)
Es gibt einen Bauplan in uns, der schenkt uns Himmel und Erde.
(© Monika Minder)
In jedem Blatt wohnt ein Traum vom Frühling.
(© Monika Minder)
Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
Die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
Und Sonnenblumen mit den Strahlenspeere
Stehn stolz wie goldne Ritter auf der Wacht.
Die Wespe nascht um gelbe Butterbirnen,
Die Äpfel leuchten rot im Laub und glühn
Den Wangen gleich der muntren Bauerdirnen,
Die sich im Klee mit ihren Sicheln mühn.
Noch hauchen Rosen ihre süssen Düfte,
Und freuen Falter sich im Sonnenschein,
Und schiessen Schwalben durch die lauen Lüfte,
Als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.
Nur ab und an, kaum dass der Wind die Äste
Des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
Wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
Heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt. .
(Gustav Falke, 1853-1916, deutscher Schriftsteller)
Des Sommers Wochen standen still, es stieg der Bäume Blut, jetzt fühlst du, dass es fallen will in den, der alles tut.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
H E R B S T - S P R U C H
Das bunte Herbstlaub! Es dichtet wohl? Aufgespeicherte Sonne. Darunter Stimmenrausch des Abschieds.
(Peter Hille, 1854-1904)
Kahles Feld und ödes Land
Und der Wald im fahlen Laube! -
Schweigend streicht am Waldesrand
Übers Feld die wilde Taube.
Wie der Weg so einsam wird
Und so stumm die kühle Erde!
Reglos steht im Feld der Hirt,
Reglos steht um ihn die Herde.
Und im Nebel zieht der Wind
Durchs Gezweig', das müde, gelbe. - -
Denkst du mein noch, holdes Kind?
Ist es noch das Feld, dasselbe,
Wo dereinst auf grünem Pfad
Roter Mund das Küssen lernte?
Minne sät so süsse Saat,
Aber Kummer ist die Ernte!
(Karl Stieler, 1842-1885, deutscher Dichter)
Z I T A T
Verträumt und müde wie ein Schmetterling im September taumelt der Sommer das Gelände entlang. Altweiberfäden wirren sich um seine zerrissenen Flügel und die Blumen, die noch blühen, haben keinen Honig mehr.
(Cäsar Otto Hugo Flaischlen, 1864-1920)
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fliessen.
(Eduard Mörike 1804-1875, deutscher Lyriker)
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
ich nahm es so im Wandern mit,
auf dass es einst mir möge sagen,
wie laut die Nachtigall geschlagen,
wie grün der Wald, den ich durchschritt.
(Theodor Storm, 1817-1888, deutscher Schriftsteller)
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und
jage die letzte Süsse in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
Ringsumher ist jede Spur verschwunden von des Sommers Lieblichkeit und Lust. Nur in tiefen, unheilbaren Wunden regt sich noch sein Bild in meiner Brust.
(Charlotte von Ahlefeld, 1781-1849, deutsche Schriftstellerin; 3. Strophe aus dem Gedicht: im Herbst)
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Die ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewusst bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.
(Wilhelm Busch, 1832-1908, deutscher Dichter)
Das gelbe Laub erzittert,
Es fallen die Blätter herab;
Ach! alles was hold und lieblich
Verwelkt und sinkt ins Grab.
Die Wipfel des Waldes umflimmert
Ein schmerzlicher Sonnenschein;
Das mögen die letzten Küsse
Des scheidenden Sommers sein.
Mir ist als müßt ich weinen
Aus tiefstem Herzensgrund
Dies Bild erinnert mich wieder
An unsre Abschiedsstund.
Ich mußte von dir scheiden,
Und wußte, du stürbest bald;
Ich war der scheidende Sommer,
Du warst der kranke Wald.
(Heinrich Heine, 1797-1856, deutscher Dichter, Schriftsteller, Journalist)
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